Péter Nádas, geboren am 14. 10. 1942 in Budapest als Sohn jüdischer Eltern. Sein Vater entstammte einer wohlhabenden bürgerlichen Familie, seine Mutter einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie. Beide wirkten in der illegalen kommunistischen Bewegung mit; der Vater wurde nach der kommunistischen Machtergreifung 1948 Parteifunktionär in führender Stellung. Nach dem frühen Tod der Eltern (die Mutter starb 1955 an Krebs, der Vater beging 1958 Selbstmord) sorgten Verwandte für den Sohn, der sich aber bald selbständig machte. Er brach eine chemotechnische Lehre ab und qualifizierte sich als Berufsfotograf. 1961–1963 arbeitete er als Fotoreporter für eine Illustrierte. Es folgten zwei Jahre Soldatenzeit. 1965–1968 war er Journalist bei einer Regionalzeitung. 1965 erschien seine erste Erzählung in einer literarischen Zeitschrift. Seit 1969 freischaffender Schriftsteller; seinen ersten Roman konnte er lange nicht veröffentlichen, da er der Zensur als unerwünschter Autor galt. 1974–1979 Redakteur bei einer pädagogischen Zeitschrift. Daneben schrieb er Theaterkritiken für die katholische Kulturzeitschrift “Vigilia” und drei Theaterstücke, die erst später aufgeführt werden konnten. Nach der deutschen Übersetzung seines ersten Romans (1979) wurde er 1981 vom DAAD für ein Jahr nach West-Berlin eingeladen. Seit 1984 lebt er mit seiner Frau vorwiegend in Gombosszeg, einem kleinen Dorf im Südwesten Ungarns. 1993 erlitt er einen Herzinfarkt und wurde aus ...